Verein engagiert sich für Demenzkranke – und profitiert jetzt von zwei großzügigen Spenden
Ohne Sponsoren könnte manches Vorhaben nicht umgesetzt werden. 12.000 Euro Investitionskosten für die Anschaffung einer Tovertafel aufzubringen, sind nicht gerade wenig, zumal für den gerade erst gegründeten gemeinnützigen Verein Mobile Senioren Langenhorn.
Was ist eine Tovertafel?
9.000 Euro spendeten die Bürgerwindparks I und II Langenhorn sowie 2.000 Euro die Nord-Ostsee-Sparkasse aus Zweckerträgen der Aktion „Los-Sparen“ dafür. Zunächst profitieren die Senioren, speziell die an Demenzerkrankten, des privaten Senioren-Wohn- und Pflegeheims Haus Schimmelreiter in Langenhorn davon.
„Toveren“ ist das niederländische Wort für zaubern und der Begriff „Tafel“ bezeichnet in dieser Sprache einen Tisch. Eine Tovertafel ist also – im übertragenen Sinn – ein Zaubertisch. Magisch dabei ist allerdings nur die Technik.
In der Praxis handelt es sich um einen an einer Decke angebrachten Projektor mit adäquater Software und Wlan-Verbindung, der Spiele, Animationen oder Fotos auf einem darunter stehenden Tisch projiziert. Bis zu sechs Akteure können gleichzeitig zudem interaktiv agieren. Spezielle Spiele, aber auch diverse Aktionen, helfen bei der Behandlung oder Therapie Demenzerkrankter. Durch gezielten Einsatz von Licht und Farben kann auf das Wohlbefinden Einfluss genommen werden, sei es beruhigend oder anregend. Bewusstere Wahrnehmung und voneinander lernen wird besser möglich.
Der Vertreter des Bankinstitutes, Regionaldirektor Benedikt Fricke aus Bredstedt, durfte das neue Gerät denn auch gleich testen. Bewohner Erwin Matthiesen forderte ihn zu einem spontanen Fußballmatch heraus. Die Vertreter der weiteren Sponsoren – Karen Hoff, Melf Melfsen und Janne Petersen von den Bürgerwindparks – waren kurzfristig verhindert. „Ohne Sie alle hätten wir als neuer Verein Mobile Senioren Langenhorn die Tovertafel nicht anschaffen können“, sagte Vereins-Chefin Klaudia Schlichte in kleiner Runde, bei der auch die zweite Vorsitzende, Maike Jensen, und Kassenwart Uwe Nahnsen zugegen waren. Bisher gehören 18 Mitglieder zum Verein, in dem jeder Mitglied werden kann. Der Verein will nicht nur, dass es den Bewohnern gutgeht, sondern allen Senioren in der Gemeinde. „Wir wollen uns für Menschen engagieren, die ihren Alltag nicht mehr in vollem Maße selbst gestalten können“, so Schlichte.
Die meisten Mitglieder bringen sich schon in der Seniorenarbeit im Dorf mit ein. Demenz sei das große Thema der Zeit. Hier soll mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, auch für Familienangehörige. Dementsprechend wollen die Akteure auch mit allen Vereinen zusammenarbeiten. Die Aktiven möchten noch viele Projekte auf den Weg bringen, wie Tagesausflüge finanzieren und begleiten, kulturelle Unternehmungen fördern, oder Leistungen ermöglichen, die nicht von den Pflegesätzen abgedeckt sind, nicht zuletzt regelmäßige Treffen von Senioren auch außerhalb der Einrichtung zu gestalten.
Quelle: shz.de